Großzehengrundgelenksarthrose (Hallux rigidus)
Die Arthrose des Großzehengrundgelenks (Metatarsophalangealgelenk I) äußert sich in der Regel durch eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Großzehe. Die Dorsalextension (Anhebung der Großzehe nach oben) ist als erstes betroffen. Basierend auf der zunehmenden Steifigkeit des Gelenks resultiert letztlich die Bezeichnung des Krankheitsbildes als Hallux rigidus (= steife Großzehe).Der Hallux rigidus ist die zweithäufigste Deformität der Großzehe nach dem Hallux valgus. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer (1,5:1). Die Ursachen für die Entstehung der Arthrose sind vielfältig. Prinzipiell wird eine Einteilung in eine primäre und sekundäre Arthrose durchgeführt. Bei der primären Arthrose handelt es sich um einen degenerativen Gelenkverschleiß ohne anderweitige Ursachen. Bei der sekundären Arthrose existieren spezielle Gründe, die für die Entwicklung des Gelenkverschleißes verantwortlich sind. Dies können vorangegangene Traumen (posttraumatische Arthrose), rheumatologische Prozesse oder Stoffwechselerkrankungen sein, die letztlich zu einer Schädigung des Gelenkknorpels führen und den Arthroseprozess einleiten.Für die Schwere der Erkrankung gibt es unterschiedliche Klassifikationen, in Deutschland hat sich die Einteilung in 3 Stadien etabliert:
- Während des Frühstadiums ist die Bewegungsfähigkeit der Großzehe eingeschränkt. In der Röntgendiagnostik ist der Befund unspezifisch, ebenso bei der klinischen Untersuchung. Man spricht bei diesem Stadium auch vom Hallux limitus.
- Das mittlere Stadium ist dadurch charakterisiert, dass die Beschwerden zunehmen und die Bewegungseinschränkung sich verschlechtert. In der röntgenologischen Bildgebung sind degenerative Veränderungen v.a. im dorsalen Anteil des Gelenks (fußrücken-wärtig) zu finden, da hier beim Abrollvorgang die höchste Kraftübertragung stattfindet.
- Ist das Vollbild der Arthrose vorhanden ist das Spätstadium erreicht. Die Beweglichkeit ist nahezu aufgehoben, das Gelenk ist bei der Untersuchung „wackelsteif“. Bei der klinischen Untersuchung als auch im Röntgen zeigen sich die fortgeschrittenen Gelenkveränderungen.